Wechseljahresbeschwerden: Was hilft gegen Hitzewallungen?
Gefühlschaos, Haarausfall, Speck auf den Hüften: Die Wechseljahre kommen mit einer ganzen Reihe an körperlichen und psychischen Veränderungen, die nicht per se positiv sind und auf die sich Frau erst einmal einstellen muss. Auf der Skala der lästigsten Symptome stehen Hitzewallungen, auch fliegende Hitze genannt, ganz oben.
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Hitzewallungen sind eine normale Begleiterscheinung der Wechseljahre und gehören zum Älterwerden und damit zum Körper der Frau: Im Alter sinkt der Estradiolspiegel und die Hormone im Körper beginnen einen Tanz – sie fluten in Wellen an und ab. Der Körper steuert dagegen und so entstehen die Hitzewallungen. Sie sind damit eine Fehlregulation, die ohne äußere Einflüssepassieren: Die Poren öffnen sich, die Wärme, die im Inneren entstanden ist, kann entweichen und frau kommt ins Schwitzen – am Tag und in der Nacht. Manche Frauen fühlen sich, als würden sie innerlich verbrennen, als würde die Hitze nicht nach außen entweichen können, wieder andere genießen die neu gefundene Wärme regelrecht, weil sie eigentlich Frostbeulen sind. Hitzewallungen können natürlich auch Hitzeflecken und Erröten erzeugen. Ist die Hitzewallung vorbei und die Haut vom Schweiß feucht geworden, kann ein Kältegefühl entstehen. Schwitzen und Frieren liegen in den Wechseljahren also nah beieinander.
Stärke und Frequenz der Hitzeattacken können unterschiedlich sein: Manche Frauen begleiten die Symptome bis ins hohe Alter, andere berichten von wenigen Hitzewallungen und das war’s dann. Insgesamt gilt: Die Intensität wird mit der Zeit schwächer.
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Frauen in den Wechseljahren benötigen Gelassenheit und sollten ihren Fokus darauf legen, wie sie sich in dieser Zeit des Umbruchs etwas Gutes tun können. Hitzewallungen sind keine Krankheit und Hormone nicht per se die Lösung, um körperliche Veränderungen abzumildern. Es gibt viele zahlreiche natürliche Möglichkeiten und Hausmittel, um Wechseljahresbeschwerden abzumildern.
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Einfach mitnehmen: Ein Fächer oder ein Handventilator bringen sofort und unkompliziert Erleichterung.
Die richtige Kleidung: Baumwollkleidung ist bei Hitzeattacken nicht optimal, da sie nicht saugfähig ist und den Schweiß nicht abfängt. Tencel dagegen, ein Material aus Holzfasern, kann 50 Prozent seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und ist atmungsaktiv – es bietet sich als anschmiegsames Material für Unterwäsche, T-Shirts und sogar Bettwäsche an. Eine Marke, die viel mit Tencel arbeitet, ist zum Beispiel Vaude. Auch Schurwolle vom Schaf ist perfekt für die Wechseljahre: Man kennt sie vielleicht als Funktionsunterwäsche fürs Wandern. Es gibt verschiedene Qualitäten für den Sommer und den Winter – Schurwolle kühlt im Sommer und wärmt im Winter, sie passt sich den Bedürfnissen einfach an.
Erfrischende Sprays: Sprays mit Salbeihydrolat und Minze bieten sich an, um Gesicht, Nacken, Dekolleté und Schultern schnell zu erfrischen. Manche Apotheken vertreiben sogar Hitzewallungssprays.
Bäder und Wickel gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren
Kalte Bäder: Fußbäder und Basenbäder können Beschwerden der Wechseljahre lindern – Beigaben können zum Beispiel Lavendelöl, Salze oder Kristalle sein. Sie führen dem Körper wieder Mineralien zu und leiten überschüssige Energie aus. Ein bewährtes Mittel ist auch, sich mit dünnem Salbeitee abzuwaschen: Salbei schließt die Poren und hilft gegen Schweißausbrüche. Kneippbäder und kalte Unterarmbäder haben eine ähnliche Wirkung und kühlen angenehm.
Wickel: Eine Wärmflasche um die Mittagszeit kann die Leber bei Ihrer Entgiftungsarbeit unterstützen, auch Leberwickel bieten sich an – am besten als warmes Handtuch mit ätherischen Ölen.
Ernährung in den Wechseljahren – Hitzewallungen bewusst begegnen
Bewusste Ernährung: In den Wechseljahren kann es sinnvoll sein, sich von lieben Essgewohnheiten zu verabschieden und neue zu entdecken. Scharfe Gewürze können zum Beispiel Hitzewallungen verstärken und die Leber verträgt Alkohol am Abend nicht mehr so gut – frau liegt dann nachts wach. Manchen Frauen tun Basenkuren oder eine basische Ernährung gut. Das Zellschutzvitamin E kann ebenfalls die Hitze im Körper beruhigen. Auch ungesättigte Fettsäuren wie Omega 3 haben sich bewährt – sie beugen stillen Entzündungen im Körper vor und finden sich in guten Ölen. (Infos dazu unten)
Tee trinken: Frauen in den Wechseljahren sollten regelmäßig Tee trinken – für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und wegen der verschiedenen Wirkungen der Kräuter. Salbeitee bietet sich zum Beispiel mit seinen schweißmindernden Eigenschaften in den Wechseljahren an. Dabei ist aber wichtig, abzuwechseln oder auch einmal zu pausieren und nicht jeden Tag den gleichen Tee zu trinken. Denn wo eine Wirkung ist, kann auch eine unerwünschte Nebenwirkung auftreten.
Weitere Tipps und Hausmittel gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren
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Basische Kniestrümpfe können den Körper beim Entsäuern unterstützen und für einen besseren Schlaf sorgen, da sie die Leber beim Abtransport von Schadstoffen unterstützen.
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Zum Hitzeausgleich können auch naturheilkundliche Mittel wie Wechseljahrestropfen helfen.
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In erster Linie sind die Hormone für Hitzewallungen verantwortlich – doch Stress und Aufregung, Grün- und Schwarztee, Kaffee und Alkohol können sie verschlimmern. Deswegen ist es wichtig, dass frau diese Mitauslöser kennt und entsprechend reagiert.
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Zäpfchen für die Vagina können helfen, Austrocknung und Scheidentrockenheit zu lindern und die Schleimhaut anzuregen.
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Das Becken muss in Bewegung bleiben – Tanzen oder (Luna)yoga unterstützen hier Mobilität und eine gute Durchblutung.
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Frau sollte Pausen machen, um das zu tun, was ihr gut tut – ein Buch lesen, spazieren gehen oder Atemübungen machen.
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Es ist nicht intuitiv, aber bewusstes Schwitzen hilft gegen unerwünschte Schweißausbrüche. Deswegen können regelmäßige Saunagänge oder leichtes Ausdauertraining in den Wechseljahren sinnvoll sein.
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Wer bereits unter unberechenbaren Hitzewallungen leidet, sollte nicht in den heißen Süden fahren.
Die Rolle der Psyche in den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind ein natürlicher, neuer Lebensabschnitt – nach Geburt, Pubertät und dem Kinder kriegen. Sie gehören dazu, frau sollte nicht nur denken, dass sie jetzt „alt“ wird.
Psyche und Wechseljahre sind eng verwoben, deswegen lohnt es sich, tiefer einzusteigen und hinter die Fassade zu schauen, um Wechseljahresbeschwerden auf die Spur zu kommen. Frauen müssen nicht per se anstrengende Wechseljahre erleben, also solche mit dauerhaften und unangenehmen Symptomen. Ist dies der Fall, lohnt es sich, zu erkunden, welches unterliegende Thema im Leben dafür mitverantwortlich sein kann.
Fragen nach der Kindheit – „durfte ich Kind sein“ –, der Mutterschaft – wie hat man das Muttersein erlebt –, nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf können hier Aufschluss geben. Wurde frau in eine Schablone gepresst oder konnte sie sich ausleben? Es gilt, die Erfahrungen und möglichen Wunden nicht zu wegzuschieben oder zu betäuben, sondern sich dem zu öffnen und sich damit zu beschäftigen. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann hier wertvolle Inputs geben.
Wechseljahresbeschwerden: Hilfe in Anspruch nehmen
Bei Beschwerden wie Hitzewallungen gilt: Auch, wenn sie gang und gäbe sind, fühlen sich viele Frauen damit allein gelassen. Jahrelang still zu leiden, ist aber keine Lösung. Frauen dürfen sich Hilfe suchen und etwas für sich selbst tun – gerade in den Wechseljahren.
Unterstützung finden sie beim Frauenarzt, dem Heilpraktiker oder einem Heilpraktiker für Psychotherapie.
Eigenverantwortung und Selbstliebe gehören dazu: Jede Frau ist für ihren Körper selbst verantwortlich. Es ist wichtig, sich auszutauschen und über die Veränderungsprozesse zu sprechen: Frau muss und darf sich nun um sich selbst kümmern – um den eigenen Körper, die Seele und den Geist.
Besser schlafen während der Wechseljahre – Naturmaterialien im Bett
Schlafprobleme während der Wechseljahre sind bekannt, auch ausgelöst durch fiese Hitzewallungen. Ein gutes, natürliches Schlafumfeld kann helfen, sie zu lindern und den Schlaf zu verbessern. Von der Matratze bis zur Bettwäsche sollten Frauen auf natürliche Materialien wertlegen: Sie erlauben es der Hitze zu entweichen statt sie zu speichern.
- Eine Matratze aus Naturkautschuk (Latex) hat besondere klimatische Eigenschaften und wirkt temperaturausgleichend.
- Das Unterbett sollte aus Tencel oder Schafschurwolle bestehen – für einen idealen Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich.
- Auch für Bettdecke und Kissen bieten sich Naturmaterialien wie Tencel, Kamelflaumhaar oder Schafschurwolle an. Polyester, Baumwolle oder Daunen haben nicht deren gute temperaturregulierende Eigenschaften.
Fragt uns, wir beraten euch gern, euer perfektes Bett zu finden – auch für die besonderen Bedürfnisse während der Wechseljahre. Und schlafen ist wichtig, da läuft´s auch besser mit den Wechseljahren. Übrigens: Wir empfehlen hochwertige Öle mit Omega-3-Fettsäuren von Eqology. Klicken Sie hier.
Gerne können Sie mich zu Wechseljahrsbeschwerden kontaktieren, ich kann Sie mit der Pflanzentherapie begleiten oder Weiterempfehlungen aussprechen.
Und zuletzt unser Buchtipp: Heide Fischers „Mein Kompass durch die Wechseljahre“